Große Resonanz bei Typisierungsaktion für dos Santos Branco
Der an Leukämie erkrankte portugiesischstämmige Osnabrücker Hugo dos Santos Branco sucht weiterhin nach einem passenden Knochenmarkspender. Am Sonntag fand im Portugiesischen Freizeitzentrum C.P.O. in der Bünder Straße darum eine große Typisierungsaktion statt. Die Organisatoren sind Freunde und Bekannte des Erkrankten. Sie sind mit dem Ergebnis der Aktion überaus zufrieden: 589 Personen ließen sich vor Ort in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eintragen. Dadurch wird die Chance erheblich gesteigert, für den 28-jährigen frischgebackenen Vater einen Spender zu finden.
Hugo dos Santos Branco war schon 2011 wegen Leukämie in Behandlung- erfolgreich, wie es schien. Bei einer Kontrolluntersuchung drei Jähre später wurden erneut Krebszellen festgestellt, was eine weitere Therapie im Universitätsklinikum Münster nötig macht. „Hugo ist vor zehn Tagen Vater geworden, dadurch ist die Situation für ihn natürlich noch emotionaler und belastender geworden“, sagte am Sonntag ein Bekannter. In der Zeit vor dem Rückfall habe er unter anderem auch den Weg zurück ins Arbeitsleben gefunden. Jetzt bleibt zu hoffen, dass rechtzeitig jemand gefunden wird, dessen Knochenmarkspender für ihn infrage kommt. Das C.P.O. bietet zwar viel Platz, aber um einen reibungslosen Ablauf ohne Wartezeiten zu gewährleisten, stellte man im Außenbereich zusätzlich ein großes Zelt auf, in dem die potenziellen Spender mithilfe von 26 Schreibkräften den schriftlichen Teil der Typisierung 22.6.2015 erledigen konnten. Im Gebäude selbst fand die Blutentnahme statt.
Auch online kann man sich bei der DKMS anmelden. Nach Angabe der Daten kommt per Post ein komplettes Set nach Hause, mit dem der Spender sich selbst die Probe entnimmt und einschickt. An zwei vorhergehenden Terminen fanden in Rheine Informationsveranstaltungen zu Hugo DosSantos Brancos Fall statt. „Mit denen, die sich online angemeldet haben, kommen wir bei der Aktion aufrund 1000 Spendenwillige“, sagte einer der Organisatoren, der nicht namentlich genannt werden möchte.
Das Orga-Team bestand aus sieben Personen, allerdings waren am Sonntag über 90 Freiwillige dabei, deren Engagement die groß angelegte Typisierungsaktion erst ermöglichte. Der besondere Dank der Organisatoren galt auch Ingrid Seipolt, Teamleiterin der Spenderneugewinnung von der DKMS, die den Ablauf koordinierte. Auch sie freute
sich über die große Resonanz und lobte den Einsatz der Helfer: „Hier hat alles mit einem großen Herzen funktioniert, das ist längst nicht überall so.“
Die Chancen, außerhalb der eigenen Familie einen Spender zu finden, sind gering- umso wichtiger ist es, dass sich möglichst viele typisieren lassen. Die Online Registrierung erfolgt auf der Webseite der DKMS oder auf www.rettet-hugo.com.
NOZ, 22.06.2015
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